Mozart und Meeresluft in der Alpenstadt
Wo Heilwasser zu Meeresluft verdampft wird
Eine Wohltat für die Lunge
Es gibt viele Gründe, Bad Reichenhall zu besuchen. Dazu zählt auch der Königliche Kurgarten, eine blühende Oase im Herzen der Stadt. Wer dort flaniert, wird feststellen, dass die Luft hier irgendwie anders ist. So ist es ganz alltäglich, dass Besucher innehalten und mit verzaubertem Gesichtsausdruck tief durchatmen. Auch Einheimische begeben sich gern dorthin, zum Beispiel wenn sich eine Erkältung einstellen will oder um die Atemwege freizubekommen. Was macht die Luft dort so besonders? Die Antwort ist im Gradierhaus zu finden.
Es liegt was in der Luft ...
Das Gradierhaus ist ein 160 Meter langes Gebäude mit bis zu 13 Meter hohen Wänden aus Schwarzdornzweigen. Hochprozentige AlpenSole (26 %) kommt über die Soleleitung aus dem Quellenbau in der „Alten Saline, wird aufbereitet, verdünnt und nach oben gepumpt. Oben läuft die AlpenSole in einen wannenähnlichen Behälter der sich durch das gesamte Gradierhaus über den Dornenfeldern erstreckt. Ein Windmesser bestimmt, welche Seite des Gradierhauses mit der fünfprozentigen AlpenSole berieselt wird. Durch die feinen AlpenSole-Tropfen, die in noch winzigere Teilchen an den Schwarzdornen zerspringen, wird die Luft mit Salz angereichert. Man spaziert entspannt an der vom Wind abgewandten Seite etwa für eine halbe Stunde entlang und spürt förmlich, wie Atemwege und Lunge von Feinstaub befreit werden. Wer das Gradierhaus aus der Nähe betrachtet, entdeckt schnell feine Salzkristalle, die sich auf den Schwarzdornzweigen abgelagert haben. Tatsächlich durchlaufen pro Tag rund 400.000 Liter der begehrten Sole das Gradierhaus. Schon Mozart war tief beeindruckt vom „schönsten Freiluftinhalatorium der Welt“. Ganz in seinem Geiste hören die Besucher Musik der Bad Reichenhaller Philharmoniker und von Ensembles im Königlichen Kurgarten. So schön kann die Pflege von Immunkraft und Atemwegen sein.