Die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall – lautlose Eleganz
Begegnung mit einer alpinen Legende
Wenn eine Seilschwebebahn „Grande Dame der Alpen“ genannt wird, muss sie etwas Besonderes sein. Wer die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall aus der Nähe erlebt hat, wird gerne bestätigen, dass sie diese Bezeichnung redlich verdient hat. Nicht nur, dass sie seit 1928 regelmäßig Besucher sanft auf rund 1.600 Meter Höhe transportiert: Sie war und ist ein Musterbeispiel für lautlose Eleganz und Sicherheit. Die „Große Dame der Alpen“ begeisterte bei ihrer Einführung die Weltpresse, und verzaubert bis heute Besucher mit ihrem Flair. Vielleicht trägt es auch zu ihrer Einzigartigkeit bei, dass sie die letzte ihrer Art ist. Oder, dass sie von Anfang an so einwandfrei funktionierte, dass sie bis heute im Originalzustand ihren Dienst verrichten kann.
Die Predigtstuhlbahn war von Anfang an von Superlativen begleitet
Als die beliebte Seilbahn erstmals ihren Dienst antrat, sorgten die eingebauten Spanngewichte für großes Aufsehen. Mit ihren 104.000 kg Gewicht stellten sie einen neuen Weltrekord auf. Wilhelm Kahrs, der Architekt, war mit Superlativen durchaus vertraut, hatte er doch zeitgleich die berühmte Melan-Bogenbrücke erschaffen – die damals längste Bogenbrücke der Welt. Für den Seilanbau zeichnete sich kein Geringerer als Lois Zuegg verantwortlich. Er war nicht nur Erfinder der modernen Schwebetechnik, sondern versah seine neue Schöpfung mit einer Vielzahl innovativer Merkmale. Manche halten die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall für sein Meisterwerk. Dass sie seine anderen Bahnen überlebt hat, scheint dies nur zu bestätigen. So ist sie nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch lebendes Zeugnis der Arbeit zweier Genies.