In der Adelskammer in Bad Steben geht es deftig zu. Täglich werden Spiegeleier von freilaufenden Hühnern in der Pfanne gebrutzelt und selbst angebautes Obst und Gemüse zu schmackhaften Beilagen verarbeitet. Auch Fleisch und Wurst stammen aus der hauseigenen Schlachterei. Hier bleibt niemand lange hungrig.
Die Adelskammer Bad Steben: Tradition im Grünen Band
Ein wenig unterschwelliger Stolz schwingt gewiss mit, wenn Renate Gebelein von ihrer Adelskammer als ältestem Wirtshaus im Frankenwald spricht. Denn in ihrer Gaststube ist jede Mahlzeit hausgemacht. Das im Ortsteil Carlsgrün von Bad Steben gelegene Haus reiht sich damit problemlos ein in die gesunde und grüne Umgebung. Auf der einen Seite der Kurort mit den heilenden Moorbädern und der abwechslungsreichen Therme; auf der anderen Seite eine beinahe unberührte Natur, die während der fast dreißig Jahre Bestand der innerdeutschen Grenze viel Zeit hatte, sich fernab von menschlichem Einfluss zu entwickeln.
Familiäres Ambiente an der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Wo bis zur politischen Wende Deutschlands Osten und Westen aufeinandertrafen, befindet sich Bad Steben. Es liegt im Zentrum zwischen Oberfranken und Thüringen – vor allem kulinarisch ist dies eine spannende Mischung: Hier findet sich insbesondere eine Vielfalt an Klößen und Würsten. Die Leidenschaft fürs Essen und unterschiedliche Rezepte wird bereits spürbar, wenn Hausherrin Renate Gebelein von der Zubereitung der Klöße schwärmt. Denn nicht genug damit, dass die dafür nötigen Kartoffeln im heimischen Garten wachsen. Sie werden auch ganz klassisch gekocht, geschält, gerieben und gepresst, bevor sie zur Leibspeise der Franken, Thüringer und Vogtländer werden.
Kulinarische Köstlichkeiten in der Adelskammer
Auch andere Gerichte werden nach alten Rezepten der Umgebung mit viel Liebe zubereitet. Die Quärkla beispielsweise ist ein fettarmer Sauermilchkäse, dem viel Zeit zur Reife gelassen wird. Das lohnende Ergebnis: ein herzhaft-würziger Geschmack. Ein anderes Gericht sind die Schwarzsauers, die mit Klößen gereicht werden. Der knusprige Schweinsbraten mit gebackenen Kohlrüben hat bislang jeden Gast gesättigt. Und schließlich ist da noch die Krumba, eine besondere Spezialität aus dem Frankenwald mit einem mächtigen grünen Kloß, gutem Sauerkraut, Graupen, Leber und gebackenem Blut. All das wird auf und im eigens für die Adelskammer gesetzten Ofen bereitet. Zur urfränkischen Tradition passt eben kein modernes elektrisches Ceranfeld.
Brotzeit und Sonntagsbraten: die Adelskammer als Bindeglied zwischen Ost und West
Auch wenn Besucher der Gegend in erster Linie einer Kur wegen den Frankenwald oder das Grüne Band besuchen – die Adelskammer in Bad Steben ist immer einen Besuch wert. Nicht nur die gute traditionelle Küche mit Zutaten vom eigenen Hof und Garten laden zu einem geruhsamen Aufenthalt ein. Es ist auch die Leidenschaft fürs Kochen und nicht zuletzt für ihre Gäste, die Renate Gebelein und ihr tatkräftiges Teamzu angenehmen Gastgebern macht. Und so fungiert die Adelskammer Bad Steben als traumhafter Ort der kulinarischen Gaumenfreuden nach einem spannenden Spaziergang.